Im Winter ist es ruhig im Wald. Viele Tiere senken in der kalten und nahrungsarmen Zeit ihre Körperfunktionen auf ein Minimum. Sie können ihre Körpertemperatur auf bis zu 1 °C absenken, das Herz nur noch zwei- bis dreimal pro Minute schlagen lassen, Atempausen von bis zu einer Stunde einlegen und Magen, Darm, Leber sowie Nieren auf die Hälfte ihrer Grösse verkleinern. So zehren sie von den Reserven aus dem Sommer. Bei äusseren Störungen erwärmen sie sich auf Normaltemperatur und verbrauchen dabei erhebliche Mengen Energie. Deshalb verhungern Tiere häufig, wenn ihr Winterschlaf zu oft unterbrochen wird.
Tiere, die keinen Winterschlaf halten – wie Hirsche und Rehe – passen sich den kalten Temperaturen an, indem sie ihre Körpertemperatur auf bis zu 15 °C absenken. Insekten und wechselwarme Tiere wie Schnecken, Laubfrösche, Blindschleichen und Eidechsen verfallen in eine Kältestarre und passen sich der Umgebungstemperatur an. Glukose verhindert dabei bei leichtem Frost das Einfrieren der Körperflüssigkeiten. Sinkt die Temperatur jedoch zu stark, erfrieren sie.
Die Vögel die nicht in den Süden ziehen, sogenannte Standvögel wie Buchfink, Kohlmeise und Amseln, haben ein besonders dichtes Gefieder mit isolierenden Daunen. Wenn es kalt wird, plustern sie ihre Federn auf, so dass ein Luftpolster entsteht, das sie warm hält.