Ein Wald ist eine alte Lebensgemeinschaft. Eine gesunde Lebensgemeinschaft ist im Gleichgewicht und hält viel aus. Je stabiler ein Ökosystem ist, desto besser kann es Störungen abfedern oder sich davon erholen. Eine Infektion oder Invasion kann oft auf wundersame Weise gemeistert werden – Resilienz nennt man das.
Mehrere Störungen gleichzeitig jedoch halten Systeme nicht aus: Eine Zelle, die entartet, eine Art, die ausartet, eine Landschaft, die verschwindet – sie alle gefährden das gesamte Ökosystem. Krebs, Organversagen, Artensterben und Auslöschungen sind Zeichen von Gleichgewichtsstörungen.
In Zeiten des Klimawandels und des Biodiversitätsverlustes sollte man in Wäldern so wenig wie möglich eingreifen, denn sie benötigen viel Energie, um mit äusseren Veränderungen zurechtzukommen. Grössere Eingriffe können sie nicht bewältigen.



