Buche und Mensch vermehren sich durch die Befruchtung der Eizellen mit Samenzellen. Diese werden an unterschiedlichen Stellen gebildet und müssen übertragen werden. Bei beiden sind die weiblichen Geschlechtszellen – die Eizellen – unbeweglich; man nennt dies Oogamie.
Der biologisch relevante Unterschied zwischen der Fortpflanzung des Menschen und jener der Buche besteht darin, dass der Mensch frei bewegliche männliche Geschlechtszellen besitzt – die Spermien –, während die Buche keine frei beweglichen männlichen Geschlechtszellen hat. Stattdessen bildet sie Pollenschläuche, die den Transport der Samenzelle zur Eizelle übernehmen. Das eine nennt man Besamung, das andere Bestäubung – bei beiden handelt es sich um eine Befruchtung. Bei Moosen und Farnen sind die männlichen Geschlechtszellen ebenfalls frei beweglich und können zur Eizelle schwimmen; ihre Fortpflanzung ähnelt somit noch stärker der des Menschen.
Bei den Blütenpflanzen entwickeln sich die Eizellen in den Fruchtblättern der Blüte, wo sie optimal geschützt und gut mit Nährstoffen versorgt sind. Die Samenzellen entstehen in den Pollenkörnern, die in den Staubblättern gebildet werden. Bei der Bestäubung – dem sexuellen Akt der Pflanzen – wird der Blütenstaub auf die Fruchtblätter übertragen.
Nachdem die Pollenkörner auf der Narbe des Fruchtblatts landen, wächst ein Pollenschlauch bis zur Samenanlage. Durch diesen Schlauch gelangt die Samenzelle zur Eizelle und befruchtet sie. Die Zellkerne der Geschlechtszellen verschmelzen, und daraus entsteht die befruchtete Zelle. Etwa einen Tag nach der Befruchtung beginnt diese sich zu teilen – es entsteht der Embryo, auch Keim oder Keimling genannt.



